Vorstellung der Befragungsergebnisse der StBK Nürnberg zum Thema Ausbildung
Im Gespräch mit Prof. Dr. Robert Mayr
Prof. Dr. Robert Mayr ist Steuerberater und Wirtschaftsprüfer und seit 2012 Vizepräsident der Kammer Nürnberg. Er ist Mitglied in den Ausschüssen „Berufsausbildung“ und „Öffentlichkeitsarbeit“ und im Präsidium
für das Thema Ausbildung zuständig. Im Hauptberuf ist er Vorstandsvorsitzender der DATEV eG.
Im Frühling 2023 waren die Mitglieder des Kammerbezirks Nürnberg aufgefordert, an einer Umfrage zum Thema Ausbildung teilzunehmen. Was war der Grund für die Befragung?
Jetzt, wo die Ergebnisse vorliegen: Wie ist die Ausbildungslage im Kammerbezirk?
Über welche Wege finden Kanzleien typischerweise neue Auszubildende?
Sechs von zehn befragten Mitgliedern bilden aus, heißt im Umkehrschluss aber auch, rund 40 Prozent tun das aktuell nicht. Was geben die Befragten als Grund an?
Jede und jeder von uns ist ein Multiplikator,
ein Testimonial für den Berufsstand
Einiges haben Sie schon genannt, was sind weitere Herausforderungen im Ausbildungsprozess?
Was macht die Kammer sonst noch, um den Herausforderungen im Ausbildungsprozess zu begegnen?
Wir haben im Vorstand ein Maßnahmenpaket für den Bereich Ausbildung geschnürt. Daraus ist schon einiges umgesetzt, wie die Anpassung der Ausbildungsvergütung. Zwar macht Geld allein bekanntlich nicht glücklich, aber wenn in anderen, ähnlichen Berufen wie dem des Industriekaufmanns respektive -frau mehr verdient wird, dann kann das für Berufseinsteigerinnen und -einsteiger das entscheidende Argument gegen eine Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten sein. Darüber hinaus haben wir eine Resolution zur Erhaltung der Berufsschulstandorte im Kammerbezirk Nürnberg verfasst. Adressaten sind das bayerische Kultusministerium sowie die Mitglieder des Ausschusses Bildung & Kultus im Bayerischen Landtag. So viel zu dem, was schon umgesetzt wurde. Darüber hinaus wollen wir eine Azubi-Card einführen, mit der die Auszubildenden Vergünstigungen bei einzelnen Shops und Freizeitaktivitäten erhalten. Und wir sind derzeit dabei, die Durchführung eines Azubi-Tags zu planen. Schlussendlich brauchen wir aber auch auf nationaler Ebene mehr Sichtbarkeit für den Berufsstand und Durchschlagskraft auf dem Ausbildungsmarkt. Hier wären also auch überregionale Aktionen, die regionale Kampagnen flankieren, wünschenswert. Denn dass der Beruf des/der Steuerfachangestellten beste Jobaussichten mit sich bringt, zeigt folgender Wert aus der Ausbildungsumfrage: Neun von zehn Befragten wollen ihre Auszubildenden sicher oder wahrscheinlich übernehmen. Man könnte auch sagen: Wer einen Beruf in der Steuerberatung wählt, der hat Zukunft.